Dörrwerk und die Marke Rettergut werden zu 100% Teil der followfood Familie. Damit baut der auf Nachhaltigkeit spezialisierte Lebensmittelpionier vom Bodensee sein Angebot um das Thema Reduktion von Lebensmittelverschwendung aus.
Lebensmittelverschwendung gehört zu den größten Problemen in der Nahrungsmittelindustrie. Mit der 100% Integration des Berliner Unternehmens Dörrwerk und der Marke Rettergut in die followfood Family wird der Nachhaltigkeits-Pionier followfood zum führenden Anbieter von geretteten Lebensmitteln. Seit Gründung von Dörrwerk 2015 wächst das Unternehmen kontinuierlich. Mit der Akquisition in einem schwierigen Marktumfeld unterstreicht das Friedrichshafener Unternehmen seinen Anspruch, den notwendigen Transformationsprozess hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelbranche führend mitgestalten zu wollen. Dörrwerk ist darauf spezialisiert, Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette zu vermeiden und Rohstoffe zu verwenden, die z.B. aufgrund optischer Mängel den strengen Kriterien der Lebensmittelindustrie nicht genügen, jedoch qualitativ in einwandfreiem Zustand sind. Unter der Marke Rettergut werden diese Lebensmittel etwa in Form von Suppen, Pasta, Brotaufstrichen und Mix-Schokolade im Handel angeboten. Auf diese Weise konnten bereits über 500 Tonnen Lebensmittel gerettet werden. Ein Teil des Umsatzes der Rettergut-Produkte fließt in soziale und nachhaltige Projekte.
Dörrwerk wurde mit dem Ziel gegründet, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. 1,3 Milliarden Hektar Agrarfläche, 3.300 000 000 Tonnen CO2 sowie 250 000 000 000 Kubikmeter Wasser im Wert von 750 Milliarden US-Dollar werden jährlich für den Anbau von 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verbraucht, die dann nie verzehrt werden. Das entspricht einem Drittel der weltweit produzierten Menge an Lebensmitteln.
Für followfood, dem Nachhaltigkeits-Pionier auf dem Weg zur nachhaltigsten Lebensmittelmarke der Welt, rundet die Akquisition das eigene Portfolio konsequent ab wie Julius Palm, Leiter Strategie und Marke und stellvertr. Geschäftsführer bestätigt: „Wenn wir über CO2 oder Biodiversität in der Lieferkette sprechen, dann ist das Thema Lebensmittelverschwendung absolut zentral. Denn ca. ein Drittel der Lebensmittel, die angebaut werden, landen auf dem Müll. Mehr als die Hälfte dieser Verschwendung findet in den Lieferketten statt, bevor die Produkte überhaupt bei den Konsument:innen landen. Das ist ein Skandal und hier haben wir gleichzeitig einen der größten Hebel, um klima- und umweltfreundlich Nahrung herzustellen.“
Und auch für die Gründer Stefan und Philipp Prechtner, die weiter im Unternehmen bleiben und die Idee nach vorne bringen wollen, ist die Eingliederung in ein größeres Unternehmen, das „die Werte von Rettergut zu 100% teilt, eine „Ideallösung für die Zukunft des Unternehmens“, bestätigt Philipp Prechtner, Geschäftsführer Dörrwerk.
„Natürlich war auch für uns diese Akquisition im aktuellen Marktumfeld eine enorme Kraftanstrengung“, hebt followfood Geschäftsführer Jürg Knoll die Bedeutung dieses Schrittes für das Unternehmen hervor. „Gerade in der heutigen Zeit, in der die Knappheit von Lebensmitteln, aber auch die Umweltfolgen einer industriellen Landwirtschaft immer stärker zum Vorschein treten, wird deutlich, wie sinnlos und verantwortungslos es ist, dass ein Drittel aller Lebensmittel im Müll oder wieder auf dem Feld landen. Das zu bekämpfen, daran möchten wir künftig mit unserer ganzen Kraft arbeiten.“
2021 hat followfood über den eigenen Bodenretter-Fonds (von jedem verkauften Produkt fließen 5 Cent in diesen Fonds) 200 000 Euro in die Entwicklung regenerativer ökologischer Landwirtschaft investiert. Darüber hinaus flossen weitere 300 000 Euro in Klimaprojekte. 2022 sollen erneut 500 000 Euro sowohl in die ökologische Landwirtschaft als auch in Klimaprojekte investiert werden. Bei der Biofach im Juli 2022 hat followfood erstmals eine Reihe von Produkten aus regenerativer Landwirtschaft in neuen Kategorien wie etwa Kartoffel-, Mehl und Getränkeprodukte vorgestellt.
Für 2021 legte followfood auch erstmal einen GWÖ-Geschäftsbericht vor, der von unabhängigen Expert:innen testiert wurde. Mit einer Gesamtzahl von 719 von 1000 erreichbaren Punkten stieß followfood damit sofort in die Spitzengruppe der GWÖ-Bewegung. Ziel ist es, einen klaren Gegenentwurf zum derzeitigen Wirtschaftsmodell aufzuzeigen und das Handeln des Unternehmens mit Standorten in Friedrichshafen und Hamburg für alle transparent zu machen. Mit dem GWÖ-Bericht will followfood beweisen, dass ökologisch-soziale Denke und Unternehmertum vereinbar sind.
Das Unternehmen hat 2021 einen Umsatz in Höhe von 69 Mio. Euro erwirtschaftet und rechnet für 2022 wieder mit Wachstum und will 80 Mio. Euro erzielen.
Quelle: followfood